Am letzten Wochenende waren wir gemeinsam mit der Bürgergarde Neuhausen beim Weinfest in Bensheim. Bensheim liegt zwischen Darmstadt und Heppenheim, welches zumindest bei den Formel 1 Fans bekannt sein sollte. Die Gemeinde Bensheim gehört zu einem der 13 deutschen Weinanbaugebieten, der Hessische Bergstrasse. Darum heißt dieses Weinfest auch offiziell Bergsträßer Winzerfest und überdauert eine Woche. Um 13:00 Uhr starteten wir in Uniform, mit zwei Bussen vom Vereinsheim in Neuhausen. Bereits nach 10 Minuten Fahrt steuerte der Bus der Bürgergarde den ersten Rastplatz an. Schwache Blasen? Nein – Getränke mussten umgeschichtet werden. Die weitere Fahrt verlief staulos. Eine kleine Pinkelpause und 2 Stunden später erreichten wir Bensheim. Wir fuhren direkt zum Quartier, einer Sporthalle am Rande der Innenstadt und bezogen unser Nachtlager. Gleich darauf fuhren wir zum Eröffnungsempfang für die Ehrengäste ins Bürgerhaus Bensheim. Dort hatten wir die Ehre die Festlichkeiten musikalisch zu umrahmen. Vor der Eröffnungsansprache des Bürgermeisters spielten wir den Marsch “Olympia“ und unter anderem noch zwei unserer bekanntesten Polkas. Zu dieser Veranstaltung war alles geladen was Rang und Namen hatte. Vom Europa-, Bundestags- und Landtagsabgeordneten bis hin zu den Vertretern der Weingenossenschaften. Natürlich durften die vielen Weinköniginnen nicht fehlen. Mit der Blütenkönigin, der Bergsträßerkönigin, der Odenwälder Apfel – und Kartoffelkönigin und der Spargelkönigin war wohl das hübscheste Obst und Gemüse Deutschlands vertreten. Die deutsche Weinkönigin hielt ihre taffe Ansprache frei nach ihrem Lebensmotto: Der Wein verbinde für sie Lebensfreude, Leidenschaft, Heimat und Sinnlichkeit. Nach den Feierlichkeiten und einer kleinen Weinprobe begaben wir uns zum Deutschen Roten Kreuz zum Dinieren. Es gab saftig gegrilltes Steak und knusprig frittierte Kartoffelstäbchen. Nach Speis und Trank schnappten wir unsere Instrumente und begaben uns ins Herzen des Bensheimer Winzerfestes. Dieses erstreckte sich durch die gesamte Innenstadt bis hin zum Festplatz. Überall konnte man die Köstlichkeiten aus der Region, vor allem in Weiß, Rose oder Rot, genießen. Vor so manch einem Stand gaben wir ein kleines Stimmungs-Platzkonzert. Auswendig spielend, im Rhythmus bewegend, heizten wir die Besucher des Festes so richtig an. Unsere Stimmungsklassiker wie “Trompetenecho“, “Aber Dich“ und “Tiger Rag“ waren hier genau richtig platziert. Wir ernteten viel Applaus und ab und zu auch das flüssige Produkt der Rebe. Als wir am Festplatz ankamen, überredete Raphaela den Riesenradbudenbesitzer zu einer musikalischen Sonderfahrt. Kurzerhand nahm der gesamte Musikverein in den Gondeln platz und musizierte kreisend über den Dächern der Stadt Bensheim. Gegen 24 Uhr durften wir einer Passantin ein Happy Birthday spielen, woraufhin sofort die Polizei in Schutzwesten anrückte. Laute Musik nach 24:00 Uhr war wohl dem ein oder anderen Anwohner überdruß. Doch unsere Freunde und Helfer waren auch Freunde der Musik und der guten Stimmung, und somit durften wir weiter durch das Weinfest ziehen. Mitten im Getümmel erblickten wir das goldene Haar der deutschen Weinkönigin. Nachdem ihr unser Ständchen überaus gefallen hatte, bekamen wir die einmalige Chance uns mit ihr photografisch zu verewigen. Nach unserer Stimmungstour ließen sich die jüngeren auf dem Rummelplatz durchschleudern und andere wiederum ließen den Abend vor einem Wirtshaus ausklingen, bis man sich zum traditionellen Nachtvesper im Quartier traf. Leider begann es kräftig zu regnen, so dass auf die Umkleidekabine der Sporthalle ausgewichen werden musste. Der Anblick der verschieden Möglichkeiten, Oliven aus einem Glas zu entnehmen, war der Renner beim Vesper. In den frühen Morgenstunden bezogen dann auch die letzten das Feldbett oder die Turnmatten.
