DIE WALDHÖRNER

Sylivia Bauer, Leon Zidek, Leon Quoos 
Philipp Bolle
Sylivia Bauer, Leon Zidek, Leon Quoos
Philipp Bolle

Wie seid ihr zum Musikverein gekommen bzw. darauf aufmerksam geworden?

  • Leon Z.: Ich begann meine musikalische Karriere auf der Blockflöte. Vor 16 Jahren wollte ich dann ein anderes Instrument lernen und hörte die berühmte Hornstelle in „Peter und der Wolf“. Da hatte ich mir in den Kopf gesetzt, dass ich Waldhorn lernen möchte und ließ mich auch nicht mehr davon abbringen. Nur bot die Musikschule damals das Instrument nicht an. Über Bekannte meiner Eltern, die im Musikverein spielten, kam ich auf den Musikverein. Damals eher als Notlösung, bin ich dem Musikverein bis heute treu geblieben (auch wenn es öfters Affären mit anderen Orchestern gibt).
  • Sylvia: Über meine Eltern war mir der Musikverein lange schon bekannt. Als das Jugendorchester für ein neues Hornregister warb, nutze ich die Chance, um mit meinem Lieblingsinstrument zu starten.
  • Leon Q.: Im Kindergarten wurde ich das erste Mal durch ein Projekt auf die Musik aufmerksam. Später in der Grundschule bin ich durch ein erneutes Projekt auf den Musikverein aufmerksam geworden und habe in der 2. Klasse beim Instrumentenzirkel das Waldhorn kennen gelernt. Es gefiel mir besser als die anderen Instrumente, die ich dort probierte. An diesem Tag besuchte ebenfalls ein Freund von mir den Instrumentenzirkel und wir beide entschlossen uns, Waldhorn zu lernen.
  • Philipp: Ich habe an dem jährlichen Instrumentenzirkel teilgenommen und war begeistert von dem Instrument Horn. Nach ein paar Minuten spielen habe ich mich sofort für den Unterricht angemeldet.

 

Wie würdet ihr Euer Register beschreiben?

  • Leon Z.: Hornisten sind ein besonderes Völkchen. Vielleicht auch deshalb, weil das Horn unter den Blechblasinstrumenten vom Mundstücktypus abweicht und mit links gespielt wird und als „schwierigstes Instrument“ gilt. Und so sind auch wir ein besonderer Haufen: Eine langerprobte Veteranin mit einer Engelsgeduld, die die Herren im Register auch mal zur Ordnung ruft. Zwei Junghornisten, die sich ihre Hörner noch abstoßen müssen. Doch nach 8 Jahren gemeinsamen Musizierens weiß man ja, dass die Beiden ihr Instrument gut im Griff haben und sich über kurz (oder doch eher lang) wieder erden. Und dann noch der strenge Registerführer, der sein Register sicher den ein oder anderen Nerv kostet, dafür aber auch die schlimmsten Nachschlagstellen durch kreatives, nächtliches Notenumschreiben mindert und auch sonst gerne Registerproben macht. Und natürlich sind wir auch ein hoch kommunikatives Register, was unser Dirigent und unsere Tubisten sicher bestätigen können.
  • Sylvia: Wir sind meist ein top Team.
  • Leon Q.: Ich finde, dass unser Register sehr gut harmoniert und wir uns alle gegenseitig zu neuen Leistungen motivieren können, wodurch sich das Interesse stets weiterentwickelt, gemeinsam zu musizieren.
  • Philipp: Von unserem Register würde ich behaupten, dass wir einen guten Zusammenhalt und immer Spaß haben.

 

Erzählt uns von Eurer schönsten Erfahrung auf der Bühne.

  • Leon Z.: Eigentlich ist jeder Auftritt etwas Besonderes, vor allem, wenn man in seinem Register nicht alleine ist und dann die „spannenden“ Nachschlagstücke vor allem im Sommer gemeinsam durchleiden kann. Aber das Weihnachtskonzert 2018 war dann doch etwas ganz besonderes. Das war mein erstes Weihnachtskonzert, an dem wir mit vier eigenen Hörnern im Stammorchester gespielt haben. Das wir wirklich toll, vor allem mit dem Wissen, dass im Jugendbereich auch noch einiger Nachwuchs fürs Register unterwegs ist.
  • Sylvia: Mich begeistert die Vielseitigkeit der Auftritte: Weihnachtskonzert, Hocketse, Fronleichnam, Landestreffen mit der Bürgergarde,… Besonders schön ist, dass zwischenzeitlich die ganze Familie aktiv in Stammorchester / Juniorband / VSO mitspielt. Spannend fand ich unser Corona-Orchester-Projekt: gemeinsam spielen war nicht mehr erlaubt. Stattdessen war allein zuhause spielen & aufnehmen angesagt. Anschließend wurden alle Stimmen von unseren Technikspezialisten in Bild und Ton zu einer tollen Orchesteraufnahme zusammengeführt. Super Idee in dieser pandemiebedingten Orchesterpause! 
  • Leon Q.: Die schönsten Erfahrungen finden meistens gar nicht auf der Bühne statt, sondern während den Proben, vor und nach dem Konzert. Es ist einfach großartig gemeinsam auf etwas hin zu arbeiten und dann feststellen zu können, dass sich der ganze Aufwand gelohnt hat. Die allgemeine Kameradschaft, die sich unter den Musikern während der Vorbereitung auf ein Konzert entwickelt, ist mit das schönste an der Musik.

 

Bericht

Hörner sind – anders als bei allen anderen Blechblasinstrumenten – linksgriffig und die rechte Hand beeinflusst die Intonation und den Klang in großem Maße durch das Stopfen. Eine einzigartige Spieltechnik, die erst einmal gelernt sein will und eine echte Herausforderung darstellt! Daher spricht Leon Z. beim Horn auch vom „schwierigsten Instrument“. Sylvia erzählt: „Es liegt wohl in der Natur der Dinge, dass das Horn als „Glücksspirale“ seinem Namen ab und an alle Ehre macht.“ Und auch wenn man schon jahrelang dabei ist und das Instrument blind beherrscht, läuft nicht jede Probe so einfach von der Hand. Dies zeigte sich in einer Registerprobe der Hörner kurz vor der Corona-Zwangspause. Sylvia: „Unser Registerführer Leon Z. dirigierte uns in Vorbereitung auf seine C1-Dirigenten-Prüfung. So mussten wir ausschließlich anhand seines Dirigats Lautstärke, Tempo und Artikulation einer Melodie erkennen und korrekt (!) spielen. Da kamen beide Seiten ins Schwitzen, denn maximale Konzentration war gefragt!“ Dennoch war diese Probe für alle eine tolle Erfahrung, zumal der volle Hornklang ausgekostet werden konnte. Dies war nicht immer so, denn Sylvia erzählt: „Vier Waldhörner starteten einst im Jugendorchester hochmotiviert  – schlussendlich blieb ich jedoch für viele Jahre als einziges Horn übrig. Deshalb freut es mich besonders, dass wir im Stammorchester nun wieder vierstimmig besetzt sind und weitere junge Hörner nachkommen. Da kann ich nur sagen: klasse, weiter so. Denn ohne den unvergleichlichen mehrstimmigen Hornsound fehlt im Orchester definitiv etwas.“